Mittwoch, 4. November 2009

Kalligrafie auf der Buchmesse in Frankfurt



Neben insgesamt 7000 Ständen war Tibethaus Deutschland zum ersten Mal vertreten und hat seine zahlreichen Publikationen präsentiert.
Das Publikum nahm nicht nur den Ehrengast China auf der fünftägigen Messe wahr. Es wurden auch die tibetischen, uigurischen und kritischen chinesischen Schriftsteller und Dichter enorm beachtet.
Für das Tibethaus habe ich fünf Tage lang tibetische Kalligrafien gefertigt. In der Halle 3.1 befand sich der Tibethaus-Stand, gleich gegenüber des DBU Stands und schräg gegenüber vom Stand des taiwanesischen Tempels, an dem auch chinesische Kalligrafie präsentiert wurde.
Viele Besucher betonten, dass sie verblüfft seien, wie unterschiedlich der chinesische und der tibetische Kaligraphiestil seien. 
Am zweiten Tag der Buchmesse habe ich eine tibetische Kalligrafie an den Stand der taiwanesischen Nonne, die kalligrafierte, gebracht, auf der „Sopa“ steht. Sopa heißt Toleranz. Sie hat sich sehr gefreut und schrieb mir dann eine chinesische Kalligrafie, auf der „Freundschaft“ steht.
An den folgenden Tagen kamen auch einige muslimische Frauen, die ihre Namen in tibetischer Kalligrafie schreiben lassen wollten. Das habe ich auch gemacht und erklärt, dass auf dem Stempel, den ich immer abschließend benutze, „Rangwang“, Freiheit, steht. Und ich habe sie halb scherzhaft dazu aufgefordert, dass sie, wenn sie den Stempel sehen oder anschauen, an Tibet und auch an ihre muslimischen Mitschwestern in manchen Ländern denken sollten.

Von neun Uhr morgens bis achtzehn Uhr - unterbrochen von wenigen Pausen - war ich am Stand und konnte manchmal kaum den Andrang an Interessenten bewältigen. Ich schaffte es aber doch, während der Buchmesse über 1500 Namen und gewünschte Begriffe zu schreiben.

Am letzten Tag der Buchmesse kam auch Ralf Bauer zum Tibethaus-Stand. Er wurde von der Tibet Initiative Deutschland (TID) eingelanden, um das neue Buch "Ihr habt die Gewehre, ich einen Stift" (གངས་སེང་གི་་ངར་སྒྲ་ ) eröffnen. Das Buch wurde Lungta  Verlang veröffentlicht. (lungta-verlag.de). 

So, freue mich schon auf die nächste Buchmesse 2010. 

 





Montag, 2. November 2009

བཙན་བྱོལ་ལམ། Der Weg ins Exil



བཙན་བྱོལ་ལམ།
ཡར་ལུང་གཙང་པོར།
སྙིང་གཏམ་ཞིག་བཤད།
ལྷ་སའི་སྐྱི་ཆུར།
མཇལ་མཛོམས་ཡོང་བར་ཞུས།
རྒྱལ་མོ་དངུལ་ཆུར།
ལག་གཡུགས་ཤིག་བྱས།
སེམས་ནང་གི་སྙིང་གཏམ་དེ།
པོ་ཏྭ་ལའི་ཐང་ཆེར་དུ་བཞགས།



„Dzän dschöl lam“ (der Weg ins Exil)  
        
Dem Yarlung-Strom                                                       
schüttelte ich mein Herz aus.                                       
Dem Lhasa – Kyi Chu (Fluss) flüsterte ich zu,                 
dass ich zurückkehren werde.                                          
Dem Gyalmo Nülchu (Silber – Fluss) winkte ich zu:     
Bis bald, auf Wiedersehen.                                                
Auf dem Platz vor dem Potala Palast                              
legte ich ein inneres Versprechen nieder.                     

The way to exile

In the Yarlung river
I told words of my mind
In the Lhasa-river I whispered
that I come agian.
To Gyalmo Nülchu  I waved  my hands
telling , see you agian.
At the space in front of  Potala Palace
I left my promise.